Die Geschichte der Scheurebe
Während der erste Weltkrieg 1916 auch in Deutschland wütete, gelang es einem ambitionierten Züchter eine vielversprechende neue Rebe zu kreuzen. Dieser Züchter hieß Georg Scheu. In der damaligen Landesanstalt für Rebenzucht im rheinhessischen Alzey züchtete er die ersten Ableger der späteren Scheurebe. Bis sie den verdienten Namen des Züchters tragen durfte, sollten jedoch noch weitere 39 Jahre vergehen. Denn bis 1945 sprach man bei der Scheurebe von der „Dr.-Wagner-Rebe“ oder „Sämling 88“. Insgesamt 96 Jahre lang ging man davon aus, dass es sich bei den Kreuzungspartnern um Riesling und Silvaner gehandelt hat. 2012 kam bei einer DNA-Analyse jedoch heraus, dass Riesling und Bukettrebe (neben dem Zutun von Herrn Georg Scheu) dafür verantwortlich sind, dass wir heute die Scheurebe genießen dürfen.
Bedeutung für das deutsche Rebland
Wirkliche Anerkennung bekam die Scheurebe erst in den 1950er Jahren. Zu diesem Zeitpunkt ist es findigen Winzern erstmals gelungen, aus der Scheurebe Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen zu erzeugen. Im Anbaugebiet Rheinhessen, rund um den Geburtsort der Rebsorte (Alzey), pflanzte man ab diesem Zeitpunkt den größten Teil der Scheurebe-Flächen in Deutschland an. Ihren Höhepunkt erreichte die Verbreitung der Scheurebe 1985, als roundabout 4,4 Prozent der bestockten Rebfläche Deutschlands für die Scheurebe verwendet wurden. Noch heute liegt der größte Teil der Rebflächen für die Scheurebe in Rheinhessen. Von insgesamt knapp über 1400 Hektar Rebfläche, befinden sich rund 700 Hektar in Rheinhessen. Danach folgen die Pfalz, mit 334 Hektar, Franken mit 178 Hektar und die Nahe mit knapp über 100 Hektar. Insgesamt bringt es die Scheurebe damit auf einen Anteil von etwa 1,4 Prozent der Deutschen Anbaufläche.
Anbau der Scheurebe
Wie bereits erwähnt ist die Scheurebe eine Kreuzung aus Riesling und Bukettrebe. Was den Standort angeht ist die Scheurebe ähnlich wählerisch, wie der Riesling. Scheurebe bevorzugt allerdings Lößböden und kalkhaltige Untergründe. Die Scheurebe ist eine mittel bis spät reifende Sorte und die Qualität des Lesegutes ist in der Regel sehr hoch. Als Faustregel gilt: Kurz bevor der Riesling ausreift, ist der perfekte Lesezeitpunkt für die Scheurebe. Die Trauben der Scheurebe verfügen über einen relativ hohen Gesamtsäure-Wert, sodass die Weine sich normalerweise sehr frisch und knackig präsentieren. Die Rebstöcke und auch die Trauben der Scheurebe sind nicht sonderlich anfällig für Krankheiten.
Was erwartet Euch geschmacklich?
Die Weine der Scheurebe wurden lange Zeit eher als Restsüße Prädikatsweine angeboten. Immer häufiger findet man aber auch einen modernen, trockenen Stil. Die Farbausprägung kann je nach Ausbau von Strohgelb bis zu sattem Goldgelb variieren. Einzigartig macht die Scheurebe nicht zuletzt die Ausprägung und Kombination der einzelnen Aromen. Durch den späten Säureabbau in den Trauben ist den Weinen häufig eine feine Säure zu eigen. Diese Säure spielt mit den feinfruchtigen und süßen Noten. So ergibt sich ein aufregendes und abwechslungsreiches Trinkerlebnis. Typische Aromen der Scheurebe sind schwarze Johannisbeeren, saftige Mango und Mandarinen. Auch sehr reife Birnen und frischer Pfirsich werden oft genannt. Die edelsüßen Varianten der Scheurebe zeichnen sich unter anderem auch durch ihre lange Haltbarkeit aus. Damit einhergehend überraschen sie nach ein paar Jahren mit beeindruckenden Pfirsich-Aromen und Rosenduft.
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