Farbe
Im Zusammenhang mit Wein umfasst der Begriff „Farbe“ die Gesamtheit aller mit dem Auge wahrnehmbaren Eigenschaften des Weins, d.h. den Eindruck, den das vom Wein reflektierte Licht im menschlichen Auge erzeugt, die Viskosität, eventuelles Perlen und Trübungen bzw. Klarheit.
Die Farbe ist abhängig von vielen Faktoren, wie z.B. der Rebsorte, der Gärführung, des Ausbaus, Kontakt mit Sauerstoff, ph-Wert, Schwefelung und Reifezustand.
Rotweine erhalten ihre Farbe von sogenannten Anthozyanen.
Das sind Stoffe aus der Gruppe der Flavonoide, die überwiegend in der Beerenhaut sitzen und durch Maischegärung oder Maischeerhitzung extrahiert werden.
Die Zusammensetzung der Anthozyane ist rebsortenspezifisch und kann daher zum Nachweis von Fälschungen herangezogen werden.
Weissweine erhalten ihre Farbe vermutlich entweder von Querchitin oder von Xantophyll. Letzteres ist ein Pigment aus der Gruppe der Carotinoide.
Die Farbe des Weins kann erste Hinweise auf die Qualität geben. Konzentriertes Schwarz oder Purpurrot bei Rotweinen lässt evtl. auf einen hohen Extraktgehalt schließen, die Brillanz auf einen gesunden Säuregehalt. Hohe Viskosität deutet auf einen extraktreichen oder edelsten Wein hin. Schlieren oder Flocken im Wein zeigen Weinfehler (Nicht zu verwechseln mit Weinstein oder Depot!). Auch hinsichtlich des Alters lässt die Farbe Rückschlüsse zu. Generell gilt: Je älter, desto brauner.